Die häufigsten Fehler beim Schallschutz und wie man sie vermeidet

Bei der Schalldämmung von Räumen wünschen sich viele schnelle und effektive Lösungen. Leider schleichen sich gerade hier häufig Fehler ein, die dazu führen, dass die Investition nicht den erhofften Effekt bringt. Die richtige Schalldämmung erfordert sorgfältige Planung, die Wahl geeigneter Materialien und die Beachtung bauphysikalischer Grundregeln. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die typischen Fehler beim Schallschutz vor und zeigen, wie Sie diese vermeiden, damit Ihr Wohn- oder Arbeitsraum wirklich ruhig und komfortabel wird.

Unzureichende Planung hinsichtlich Schallquellen

Fehlerhafte Identifikation der Lärmursachen

Eine häufige Ursache für mangelnde Wirksamkeit bei Schallschutzmaßnahmen ist die fehlerhafte Ermittlung der Lärmquellen. Viele konzentrieren sich nur auf offensichtlich laute Geräte oder Aktivitäten, vergessen aber etwa Körperschall durch benachbarte Installationen oder Geräusche aus angrenzenden Stockwerken. Das führt dazu, dass beispielsweise nur ein Teil der Wände behandelt wird, während der Hauptanteil des Lärms über Decke oder Boden eindringt. Wer nicht genau analysiert, welche Art von Schall dominant ist und woher dieser kommt, erzielt bestenfalls Teilerfolge und riskiert, dass die Investition umsonst war.

Nichtbeachtung struktureller Schwachstellen

Selbst wenn die wichtigsten Schallquellen erkannt werden, mangelt es in der Praxis oft daran, den gesamten Raum auf sogenannte Schallbrücken zu überprüfen. Steckdosen, Kabelschächte, ungedämmte Ecken oder Anschlussstellen dienen häufig als Übertragungswege für Lärm. Werden diese Schwachpunkte nicht aufgespürt und behandelt, bleibt der Schallschutz ineffektiv. Da sich Schall sehr leicht den Weg des geringsten Widerstands sucht, reichen wenige unbehandelte Stellen aus, um die Wirkung aufzuheben.

Fehlende Berücksichtigung der Nachhallzeit

Der Fokus liegt häufig ausschließlich auf der Dämpfung eingehender oder ausgehender Geräusche, während die Nachhallzeit im Raum vernachlässigt wird. Die Nachhallzeit beschreibt, wie lange ein Geräusch im Raum hörbar bleibt. Besonders in großen oder leerstehenden Räumen kann eine zu hohe Nachhallzeit den subjektiven Schallpegel empfindlich erhöhen. Ohne entsprechende Maßnahmen bei der Planung bleibt der Raum trotz formaler Schalldämmung akustisch unangenehm.

Falsche Einschätzung der Materialeigenschaften

Nicht jedes als dämmend beworbene Material eignet sich auch wirklich für effektiven Schallschutz. Mineralwolle dämmt beispielsweise hervorragend Luftschall, ist aber für Körperschall minder geeignet. Viele Menschen greifen auf vermeintlich bewährte Werkstoffe zurück, ohne deren physikalische Eigenschaften zu kennen, und erzielen so nicht den gewünschten Effekt. Die fachgerechte Abstimmung von Materialart, Dicke und Einbauort ist jedoch unerlässlich für ein gutes Ergebnis.

Einsatz billiger Alternativprodukte

Ein häufiger Fehler ist der Griff zu günstigen Alternativen, die optisch oder vom Marketing her Schallschutz versprechen, praktisch aber keinen nennenswerten Effekt bieten. Dünne Schaumstoffplatten oder einfache Teppiche, die als Schalldämmung verkauft werden, erfüllen viele technische Anforderungen nicht. Die Aussicht auf Kostenersparnis wird dadurch schnell zunichtegemacht, wenn später aufwändige Nachbesserungen anstehen oder die Probleme fortbestehen.

Zu dünne oder nicht fachgerecht verbaute Dämmstoffe

Auch das beste Dämmmaterial hilft wenig, wenn es zu dünn gewählt oder falsch eingebaut wird. Fehlende Überlappungen, ungenaue Schnitte oder zu geringer Abstand zwischen den einzelnen Schichten lassen Lücken entstehen, durch die Schall eindringen kann. Gerade bei Nachrüstungen im Altbau heißt es, die technischen Angaben der Hersteller nicht nur zu beachten, sondern konsequent umzusetzen, um dem Schall keine Chance zu lassen.
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